Tourismus privat oder staatlich studieren?
Wo studiert es sich besser? Woran erkenne ich eine öffentliche Hochschule? Wir stellen das Tourismus Studium an staatlichen und privaten Hochschulen gegenüber.
Inhaltsverzeichnis
Es heißt oft gemeinhin, das Tourismus Studium werde überwiegend von privaten Hochschulen angeboten. Das stimmt so nicht: Das Angebot an Tourismus-Studiengängen hält sich zwischen privat und staatlich in etwa die Waage. Für welchen Anbieter du dich also entscheidest – du hast auf beiden Seiten zahlreiche Auswahlmöglichkeiten.
Doch worin liegen die Unterschiede genau? Welche Hochschule ist besser für dich, idealer für ein Tourismus Studium? Wir schauen uns die Eigenschaften mal genauer an.
Tourismus staatlich studieren
Knapp die Hälfte aller Tourismus-Studiengänge wird von staatlichen (öffentlichen) Hochschulen, also Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Man findet sie in ganz Deutschland verteilt. Wenn du an einer öffentlichen Einrichtung Tourismus studieren willst, wirst du also keine Probleme haben, eine passende Hochschule zu finden.
Wie findet man staatliche Unis und FHs?
Universitäten sind immer öffentlich, das heißt die Bezeichnung "Universität" ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es sich um eine staatliche Einrichtung handelt. Im Bereich Tourismus sind Universitäts-Studiengänge jedoch eher rar, die meisten werden von Fachhochschulen angeboten.
Bei den Fachhochschulen ist die Unterscheidung zwischen privat und öffentlich schon schwieriger. Das liegt vor allem daran, dass der Begriff "Fachhochschule" heute kaum noch genutzt wird und durch "Hochschule" ersetzt wird. Wenn du eine Kombination wie Fachhochschule + Name einer Stadt oder Hochschule + Name einer Stadt siehst, also beispielsweise Fachhochschule Dresden oder Hochschule München, dann kannst du dir ziemlich sicher sein, dass es eine staatliche FH ist.
Bei Bezeichnungen wie Hochschule für XY ist die Chance größer, dass es sich um eine private Institution handelt. Doch keine Regel ohne Ausnahme: Die Hochschule für Wirtschaft und Recht, ist ebenfalls eine öffentliche Hochschule, obwohl hier nicht Hochschule und Stadt im Namen kombiniert sind, sondern Hochschule und Fachrichtung.
Es ist also wichtig, dass du dich sorgfältig informierst. Ein kurzer Blick auf die Webseite der Hochschule gibt Aufschluss!
Staatliche Hochschulen für ein Tourismus Studium
In unserer Datenbank findest du auch alle staatlichen Unis und Fachhochschulen:
Vorteile einer öffentlichen Hochschule
Ob Uni oder FH, ein Tourismus Studium an einer staatlichen Hochschule bringt verschiedene Vorteile mit sich. Nicht nur die geringen Kosten sprechen für ein Studium hier.
Große Flexibilität in der Studiengestaltung: Statt feste Modulpläne hast du hier in der Regel ein großes Mitbestimmungsrecht, was die Studieninhalte angeht (an der Uni noch mehr als an der FH). Das wiederum verlangt eine große Eigenverantwortung und Selbstständigkeit in der Studienplanung.
Geringe Studienkosten: Staatliche Hochschulen erheben keine Studiengebühren, lediglich einmal pro Semester wird der Studienbeitrag fällig (100 - 300 Euro), der u.a. das Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr enthält.
Wissenschaftlicher Fokus: Praktika und Projektseminare stehen auch hier an, der Fokus liegt aber meistens auf der Theorie. Was du daraus machst, liegt ganz bei dir.
Tourismus privat studieren
Privat studieren? Da denkt man schnell an die Studiengebühren. Und ja, es stimmt – ein privates Tourismus Studium hat seinen Preis. Ein Bachelorstudium kann da schnell mehr als 20.000 Euro kosten. Diese Investition kann sich aber durchaus auch auszahlen. Wer Schwierigkeiten hat, in großen Gruppen zu lernen, ist an einer privaten Hochschule oder Akademie vielleicht besser aufgehoben.
Und was ist mit Klischees? Als Gründe gegen ein Studium an einer privaten Hochschule oder Akademie werden gern die üblichen Klischees herangezogen: "Hier findet man nur reiche Studenten aus gutem Hause", "hochgeklappter Kragen" sowie "Studenten, die von Beruf Sohn/Tochter sind". Stimmen tun diese Vorurteile sicher nur bedingt und was wirklich dran ist, sollte jeder für sich selbst entscheiden! Es ist durchaus normal, dass diejenigen, die die Vorteile einer privaten FH genießen wollen, die Studienfinanzierung zum Beispiel über einen Studienkredit regeln.
Private Hochschulen für ein Tourismus Studium
In unserer Datenbank findest du auch alle privaten Hochschulen:
Vorteile einer privaten Hochschule
Private Hochschulen punkten mit vielen Vorteilen, mit denen die staatlichen oft nicht mithalten können.
Starke Praxisorientierung: Inhalte werden von Beginn an sehr anwendungsorientiert vermittelt. Ein gutes Netzwerk mit der lokalen Wirtschaft ermöglicht den Studierenden Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern und regelmäßige Berührungspunkte mit Unternehmen (z.B. bei Projektarbeiten).
Gute Studienbedingungen: Moderne Räume, eine zeitgemäße technische Ausstattung und kleine Lerngruppen: Studierende von privaten Hochschulen können auf eine sehr gute Lernumgebung zählen.
Persönliche Betreuung: Da die Kursgrößen überschaubar sind, wird ein enger Kontakt zu Dozierenden ermöglicht, die alle Studierenden persönlich betreuen können.
Abwägen: Was passt zu mir?
Es gibt keine Allround-Antwort auf die Frage, ob man Tourismus staatlich oder privat studieren sollte. Wer keine Chance hat, die hohen Studiengebühren zu finanzieren, findet viele Hochschulen, an denen man günstiger studieren kann und weder eine schlechtere Ausbildung erhält, noch Nachteile bei der späteren Jobsuche erfährt. Erfolg und Berufsperspektive hängen immer davon ab, was man persönlich aus seinem Studium macht. Absolvierst du zielgerichtete Praktika oder fährst du in den Semesterferien doch lieber selber in den Urlaub? Solche Entscheidungen beeinflussen deine Karriere später sicherlich mehr als die Hochschulart, an der du studiert hast.